Schloss Neumelans

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Der von außen kommende Besucher ist nachhaltig beeindruckt von der wuchtig wirkenden Burg Taufers auf dem Felsen am nordseitigen Ende der Ortschaft Sand. Eher versteckt hingegen liegt am südlichen Eingang des Dorfes ein weiteres wertvolles Baudenkmal: der Edelsitz Neumelans.

Seine Entstehungsgeschichte hängt unmittelbar mit der Burg Taufers zusammen.

Im Jahre 1504 verpfändete Kaiser Maximilian I. von Habsburg die Burg Taufers und die Gerichtsbarkeit im Tale zum Preis von 27.000 fl. an die Herren von Fieger aus Hall in Tirol. Obwohl die neuen Gerichtsherren in der folgenden Zeit der Bauernaufstände und der Wiedertäuferbewegung amtlich nicht wenig in Anspruch genommen waren, betrieben sie mit Energie den Ausbau der wehrhaften Burganlage.

Hans Fieger III. ließ sich im Jahre 1582 – innerhalb von 12 Monaten, wie die Chronik zu berichten weiß – herunten am Talboden einen eleganten Edelsitz erbauen; dieser erhielt in Anlehnung an Schloss Melans bei Hall, dem Herkunftsort der Fieger, den Namen Neumelans.

Seine Architektonik ist ganz auf die Funktion als Wohnschloss ausgerichtet: ein hochgezogener, stattlicher Bau mit vier Ecktürmen (unten viereckig, oben rund), malerischen Erkern und gleichmäßig verteilten Innenräumen). Als besondere Sehenswürdigkeit gilt auch die ungewöhnlich hohe und kunstvoll gefugte Konstruktion des Walmdaches.

In der Zeit von 1683 bis 1815 war Schloss Neumelans im Besitz der Landrichter- und Pflegerfamilie Zeiller, danach kam es durch Heirat ins Eigentum der Familie von Ottenthal (Restaurierung: 1864), 1956 in das von Verwandten dieses Geschlechtes, die es heute noch bewohnen. Der private Besitzer ist sehr bemüht, den Edelsitz instandzuhalten; auch zeigte er sich bereit, gewisse Räumlickeiten zu ausgewählten Anlässen der öffentlichen Nutzung zuzuführen.