Naturbadeteich

Baugeschichte

Die Idee des Badeteiches stammte von der Firma Biotop aus Weidling bei Wien, für die Projektierung zeichnete das Architekturbüro Ecker/De Monte.

Das 1967 erbaute Schwimmbad entsprach nicht mehr den Anforderungen, deshalb musste ein Neubau ins Auge gefasst werden. Vor allem auf Betreiben von Vizebürgermeister Helmuth Innerbichler wurde die erste Naturbadeanlage Italiens realisiert.

Nach dem Abbau des alten Schwimmbades im März 1995 erfolgten der Aushub, die Geländemodellierung und die Errichtung von verschiedenen Umfriedungsmauern für die neuen Teichbereiche. Besonders wichtig war es, die Arbeiten für die Elektriker, Isolierer, Zimmerer und Gärtner in allen Bauphasen zu koordinieren und abzustimmen. Diese Aufgabe wurde der Firma Wieser Karl OHG anvertraut.
Die Sandner wollten zuerst nicht recht vom Teich überzeugt sein, auch wegen der Hygiene kam es zu einer richtigen Ping-Pong-Partie, bis das Land eine provisorische Nutzungsgenehmigung gab.

Drei Jahre nach der Eröffnung des Badeteiches wurde das Betriebsgebäude freigestellt und im Sommer 2000 offiziell übergeben. Das Bauprojekt wurde in kürzester Zeit realisiert und war in dieser Größenordnung einmalig.

Die Gemeindeverwaltung hat die Führung des 1,2 Millionen Euro teuren Komplexes (samt Betriebsgebäude) der Tauferer-Anlagen-Genossenschaft übertragen.

Technische Beschreibung der Anlage:

  • Wasseroberfläche: 4.500
  • Wasservolumen: 5.700
  • Wasserumwälzung: 19,4 l/s
  • Theoretische Umwälzdauer: 3,4 Tage
  • Theoretische Umwälzdauer des Teichwassers durch den Pflanzenfilter: 17 Tage
  • Abdichtung durch PVC-Teichfolie
  • Max. Wassertiefe im Schwimmbereich: 3,2 m
  • Max. Wassertiefe im Regenerationsbereich: 1,5 m

Der Swimming-Teich besitzt eine Gesamtwasserfläche von 4.500 : 2.250 entfallen auf den Regenerationsbereich und circa 2.250 auf Schwimm- und Kleinkinderbereich. Im Regenerationsbereich wurde ein Pflanzenfilter angelegt.

Es können sich circa 225 Badende gleichzeitig im Wasser aufhalten. An 10 % der Badetage können die Besucherzahlen um ein Drittel überschritten werden.

Damit das Wasser mit Sauerstoff durchmischt wird, wird das Teichwasser oberflächlich entnommen und über eine Quellsteingruppe, ein Pflanzenfilter und über einen künstlich angelegten Bachlauf in die Anlage zurückgeführt.

Badenutzung:

Als Zugang für Badende dienen Stege aus Lärchenholz sowie ein Flachufer. Das Flachufer ist bis zu einer Wassertiefe von 1,5 m mit Kies beschüttet. Die Abgrenzung zwischen Schwimm- und Regenerationsbereich erfolgt mittels eines Erdwalles. Auf der Wasseroberfläche über dem Erdwall dienen Bojen aus Rundhölzern zur Abgrenzung der beiden Bereiche. Für Kleinkinder wird der übrige Badebereich durch einen Holzsteg abgetrennt. Dieser wird von einem künstlichen Bachlauf durchströmt, welcher in einem geschlossenem Kreislauf mit dem Naturschwimmbad geführt wird.

Speisung, Wasserkreislauf:

Die Befüllung der Anlage erfolgt aus der Ortswasserleitung. Die Einleitung des verrohrten Zuflusses in den Swimming-Teich erfolgt über einen künstlichen Quellteich und über einen naturnah ausgestalteten, circa 30 m langen Bachlauf sowie über eine Quellsteingruppe im Eingangsbereich. Die Anlage wird jährlich im Frühjahr neu befüllt. Staub, Laub und das Absinken von absterbendem Plankton führen nämlich zur Schlammbildung am Teichboden.

Reinigung und Selbstreinigung:

Um die Wasserqualität aufrecht zu erhalten, werden einerseits die Selbstreinigungskräfte natürlicher Gewässer ausgenutzt und andererseits wird das Teichwasser in einen geschlossenen Kreislauf durch eine Pflanzenfilteranlage geführt. Diese besteht aus Wasserpflanzen und einem feinkörnigen Bodenmaterial. Es handelt sich um eine rötliche, schwere, nährstoffarme Erde aus der Pannonischen Tiefebene (Ungarn). Der Pflanzenfilter wird von oben nach unten durchströmt. Dabei erfolgt eine mechanische Reinigung von gelösten und festen Nährstoffen und Bakterien. Der Pflanzenfilter wird durch eine Druckrohrleitung beschickt; eine elektrische Kreiselpumpe, die sich im Gebäude befindet, befördert das Wasser. Die theoretische Umwälzdauer des Teichwassers durch den Pflanzenfilter beträgt 17 Tage.

Wasserpflanzen:

Circa die Hälfte der Wasserfläche ist mit Röhrichtpflanzen, Schwimmblattpflanzen und Unterwasserpflanzen bepflanzt. Die Wasserpflanzen können Nährstoffe, insbesondere Phosphor, aufnehmen und durch Wurzelausscheidungen können Krankheitskeime abgetötet werden. Sie reichern das Wasser mit Sauerstoff an. Flutende Wasserpflanzen halten Schwebstoffe wie Siebe zurück: so können Bakterien organische Bestandteile abbauen.
Der Regenerationsbereich ist auch Lebensraum für das tierische Plankton (Wasserflöhe, Hüpferlinge). Dieses hat die Aufgabe, einzellige Algen und Bakterien aus dem Wasser zu filtern und garantiert dadurch eine andauernde Sichttiefe.